Humorale Pathologie

Tradition und Moderne miteinander verbunden

Ist es nicht erstaunlich, dass der Mensch aus knapp 70% Flüssigkeit besteht?

Kann diese Tatsache etwas mit der Gesundheit zu tun haben?

 

Wenn wir uns die Geschichte der Medizin in den letzten 2000 Jahre anschauen, haben wir es mit unterschiedlichen Betrachtungen und Ausrichtungen bezüglich der Wichtigkeit von festen und flüssigen Substanzen zu tun.

 

Die Säftelehre des Hippokrates

Hippokrates von Kos (460-377 v. Chr.) gilt als Begründer und Urvater der westlichen Medizin.

Er kannte keine unterschiedlichen Erkrankungen, sondern er sah alle Krankheiten im heutigen Sinn als Ausdruck der „einen großen Krankheit“, nämlich

„dem falschen Denken und der fehlerhaften Säftemischung“.

Krankheiten kamen nicht von außen, sondern durch Überfüllung, welche durch ausleerende Methoden beseitigt wurden. Somit entstand die Humoralmedizin (lat. humor = Flüssigkeit, Saft).

 

Eine ausgleichende harmonische Mischung (=Eukrasie) und Verteilung der Körpersäfte dient als Grundlage für die Gesundheit. Störungen der Zusammensetzung (=Dyskrasie) und Verteilung der Körpersäfte bildet demnach den Nährboden für Krankheit. Eine Anhäufung von Schadstoffen z.B durch mangelnde Ausscheidung über Leber, Darm und Niere kann zur Belastung der Körpersäfte und damit zur Erkrankung führen.

 

Typische Erkrankungsbeispiele:

  • Rheumatische Erkrankungen
  • Ekzeme
  • Degenerative Erkrankungen
  • Immunschwäche
  • Hautjucken
  • Bluthochdruck
  • Allergien
  • Klimakterische Beschwerden

 

Ein Ausgleich der Säfte soll durch therapeutische Mittel und eine passenden Diät wieder hergestellt werden. Die Diät, welche hier noch aus dem altgriechischen Diaita kommt, und mehr als nur eine Kostumstellung bedeutet - sondern vielmehr eine Ordnungstherapie, welche besagt:

 

„Das Leben dem Rhythmus der Natur anzupassen. Ausreichende Zeit zur Muße und Entspannung im Wechsel mit körperlicher und geistiger Tätigkeit. Regelmäßige gesunde Nahrungsaufnahme in aller Ruhe und regelmäßige Schlafenszeiten.“  War zu dieser Zeit die gängige Empfehlung und Meinung.

 

Diese Sichtweise der Medizin von Hippokrates wurde nach einer langen Zeit von

ca. 2000 Jahren(!) durch Dr. Virchow (1821-1902 n.Chr. ) abgelöst - er gilt als der Begründer der „Zellularmedizin“.

 

Er untersuchte das Gewebe bis hin zur Zelle. Er sah die Ursache für Erkrankungen in der Veränderung der Zelle. Die Körpersäfte wie z.B Blut traten dabei in den Hintergrund und damit eine Verdrängung des humoralmedizinischen Gedankens.

 

Und dennoch:

Dr. Alfred Pischinger, ein österreichischer Arzt (1899-1983 n.Chr.), beschrieb die  „Grundregulation des Organismus über das Bindegewebe“. Diese Lehre hatte revolutionäre Folgen. Pischinger zeigte mit seinen Studien und Theorien das was bis dahin viele wussten, aber nicht exakt formulieren konnten, nämlich dass der Körper viel komplizierter ist als das aufwändigste Uhrwerk. Pischinger belegte, dass der Körper aus vielen biologischen Systemen besteht, die alle miteinander vernetzt sind. Zwischen diesen Systemen besteht ein ständiger Austausch von Informationen.

 

Pischinger hat das alte System der Säftelehre organisch weiterentwickelt und als Konzept der Grundregulation zeitgemäßem Denken angepasst. Er sieht die „Zelle“ nicht ohne das Lebensmilieu (=Umgebung der Zelle). Die zentrale Funktion kommt hierbei dem Bindegewebe zu, welches als Bindeglied im Informations- und Nährstofffluss der Nerven und Blutbahnen dient.

 

Die früher allgemein als „Säfteverunreinigung“ beschriebenen Zustände lassen sich inzwischen biochemisch definieren. Hunderte chemischer Substanzen sind mittlerweile bekannt; man schätzt, dass im menschl. Organismus tausende dieser Substanzen und Stoffwechselprodukte vorkommen:

 

  • Produkte aus dem Zellstoffwechsel
  • Abbauprodukte von Pharmaka
  • Chemische Substanzen aus Umwelt und Nahrung
  • Endprodukte von Viren und Bakterien
  • Fettsäuren, Harnsäure

 

Dem Wiener Arzt Dr. Bernahrd Aschner (1889-1960) ist die Wiederentdeckung des humoralmedizinischen Konzepts zu verdanken. Dr. Aschner hat diese „ausleerende Methoden“ zusammengefasst und standardisiert als die „Aschner-Ausleitungsverfahren“.

 

Hierzu zählen:

 

  • Schröpfen (trocken und blutig)
  • Cantharidenpflaster
  • Blutegeltherapie
  • Brechverfahren
  • Aderlass
  • Ausleitung über den Darm
  • Baunscheidtverfahren
  • Ausleitung über die Leber/Galle

Sind Sie bereit den ersten Schritt zu gehen?

Schreiben Sie uns

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